SARMs - umfassende Informationen
SARMs - Selektive Androgenrezeptor Modulatoren - umfassende Informationen
Was sind SARMs?
SARM ist eine Abkürzung und steht für Selektive Androgenrezeptor Modulatoren. Das ist eine Kategorie an Substanzen, die für Forschungszwecke verwendet werden und eine besondere Wirkung haben. SARM docken an die sogenannten Androgenrezeptoren (wie auch freies Testosteron beispielsweise) an und stimulieren dabei eine spezifische Wirkung, die vom SARM selbst abhängt. Es gibt mittlerweile sehr viele SARM, eine starke Wirkung erzielen können. Die Wirkung ist dabei sehr vielfältig - ob schneller Muskelaufbau, Fettabbau, Libido oder sogar zum "Bridgen". SARM werden oftmals in Verbindung mit Missbrauch von Arzneimittel, Steroide oder anderen anabolen Substanzen verglichen.
Welche SARMs gibt es?
Es gibt zahlreiche SARM, die Bekanntesten für den Kraftsport sind jedoch folgende:
- Ostarine - MK2866 - Enobosarm
- GW501516 - Cardarine
- LGD-4033 Ligandrol
- MK 677 - Ibutamoren
- RAD 140 - Radarine
- SR 9009 - Srarine
- S4 - Andarine
- YK 11 - Ykarine
Es gibt natürlich noch viele weitere SARM, jedoch sind die hier Genannten die, die im Bodybuilding und Kraftsport die häufigste Anwendung finden und wo man auch die meisten "Erfahrungen" berichtet bekommen hat. Wir gehen im folgenden Abschnitt nochmal näher auf die einzelnen SARMs ein, die im Bodybuilding in den letzten Jahren eine gewisse Relevanz erzeugt haben.
Ostarine - MK2866 - Enobosarm
SARM Ostarine ist der bekannteste Vertreter unter den SARMs. Ostarine wurde von einer Firma namens GTx entwickelt und unter dem Synonym Enobosarm auf den Markt gebracht. Es ist wie alle SARM eine Forschungssubstanz, der sich aber in der klinischen Endphase befindet. Es baut schlanke Muskelmasse auf und soll in der medizinischen Anwendung Muskelschwund und Muskelerkrankungen entgegenwirken.
GW-501516 - Cardarine
GW 501516, auch als Cardarine bekannt, ist ein PPAR-Modulator, wird aber auch in die Kategorie SARM eingebracht. Als PPAR Modulator hat Cardarine eine ganz besondere Eigenschaft: Der Stoff bindet und aktiviert selektiert den Peroxisom Proliferator-aktivierten Rezeptor Delta (PPAR-δ). Deshalb ist es auch im eigentlichen Sinne kein SARM, da es nicht an die Androgenrezeptoren bindet.
Die Wirkung von Cardarine äußert sich vor allem im Fettstoffwechsel, denn es reguliert Gene, die den Energiestoffwechsel aus den Mitochondrien beeinflussen. Dadurch kann Cardarine eine spürbare Wirkung im Fettabbau verlieren. Außerdem kann Cardarine spürbar das Herz-Kreislaufsystem unterstützen, HDL-Cholesterin erhöhen (das gute Cholesterin) und zudem die Ausdauer steigern.
LGD 4033 Ligandrol
Ligandrol, kurz auch als LGD 4033 bekannt, gehört zu den stärksten SARM in Sachen Muskelaufbau. Es zählt zu den wirksamsten SARM, wenn es um einen schnellen Muskelaufbau und Kraftsteigerungen geht. LGD kann die Muskeln schnell auf ähnliche Art und Weise wie Anabolika wachsen lassen, eignet sich jedoch nur für kurzweilige Kuren mit einer Dauer von 4-8 Wochen, da die lethargische Belastung nach einigen Wochen stark ansteigt. Gestackt wird LGD 4033 gern mit MK 677 und RAD 140 für einen enormen Muskelaufbau und Kraftentwicklung. LGD 4033 ist der SARM mit mehr Nebenwirkungen.
IBUTAMOREN MK-677
Kommen wir zu einem äußerst bekannten und beliebten SARM - MK 677 oder auch Ibutamoren. Es handelt sich hier fälschlicherweise auch nicht wirklich um ein SARM im engeren Sinne, sondern um ein Wachstumshormon-Sekretagogum. MK 677 ist sehr interessant aufgrund der eigenen Wachstumshormonausschüttung (allen voran IGF 1), die in sogenannten "Triggern" im Laufe des Tages geschehen. Es wird ein Anti Aging Effekt nachgesagt sowie ein starkes Aufschwemmen kurz nach der Einnahme, was jedoch nach einigen Tagen wieder zurückgeht. Die größte, spürbare Wirkung bei MK 677 ist, dass es das Hungerhormon Ghrelin im Magen stimuliert - es kommt zu regelmäßigen Hungerattacken, die von vielen Bodybuildern für die Massephase genutzt wird. Es benötigt zudem keine PCT und hat interessante Langzeiteffekte.
RAD 140 - Radarine
Radarine, kurz auch als RAD140 bekannt, zählt ebenfalls zu den stärksten SARM in Sachen Muskelaufbau. Es hat zudem eine ganz besondere Eigenschaft, wie von Nutzern von Testosteron zugute kommt: es reduziert die androgenen Nebenwirkungen von anabolen Substanzen und verstärkt die anabole Wirkung um mindestens das Doppelte. Dabei handelt es sich nicht um Broscience, sondern dies wurde bereits in Studien und bei Anwendungen festgestellt. Radarine besitzt zudem ein starkes Muskelaufbaupotenzial, ähnlich wie auch LGD 4033.
SR 9009 - Srarine
SR 9009 ist ebenfalls ein PPAR Modulator wie GW501516 und wirkt dementsprechend auch sehr ähnlich. Srarine ist besonders auf Ausdauerleistung und Sauerstoffbereitstellung durch die Aktivierung der PPA-Rezeptoren, was zu einer spürbaren Verbesserung der Ausdauer sorgt.
S-4 Andarine
S4 bzw. Andarine ist eines der ersten SARM mit Ostarine gewesen, die als Produkte erhältlich waren. Andarine hat eine sehr starke anabole Wirkung, die in wenigen Wochen zu sehr starkem Muskelwachstum führt. Es wurde auch sehr gerne mit verschiedenen SARM gestackt, jedoch gibt es eine wichtige Nebenwirkung zu erwähnen, weshalb S4 nur bedingt angeraten wird. S4 Andarine hat eine Bindungsaffinität an die Rezeptoren in den Augen, was zu einer sogenannten "Nachtblindheit" sorgen kann. Dabei kann es zu empfindlichen Augen und eingeschränktem Sichtfeld bei Nacht sorgen, weshalb es auch nie über die klinischen Studien hinaus geschafft hat.
YK 11 - Ykarine
YK-11 oder auch Ykarine ist ein sehr unerforschtes SARM und soll mit echten Steroiden vergleichbar sein. Der Muskelaufbau wird sehr stark gefördert, wie bei den meisten anderen SARM auch, jedoch benötigt YK-11 auf alle Fälle einen Cycle Support und eine vollständige PCT.
SARMs als Steroidalternative sinnvoll?
SARMs sind deshalb so begehrt, weil sie nicht nur leicht und bequem einzunehmen sind (in Form von Kapseln), sondern weil sie auch noch ein vermeintlich geringes Nebenwirkungsprofil vorweisen. Anders als bei Prohormonen hat man bei SARMs keine direkte Leberbelastung, da die Wirkstoffe nicht methyliert sein müssen, um im Körper aufgenommen zu werden. Außerdem sind sie sehr schwach androgen, was bedeutet, dass sie wirklich gezielt nur das Skelettmuskelgewebe stimulieren und nicht die Nebenwirkungen bzw. Begleiterscheinungen haben, wie z.B. echte Steroide oder Prohormone.
Hört sich zu schön an um wahr zu sein? Hier muss man aber einmal einlenken, denn SARMs benötigen ebenfalls eine PCT, da sie auch einen Einfluss auf die Hormonproduktion haben können. Zudem gibt es eine große Problematik bei vielen Produkten - es gibt sehr viele Produkte mit schlechter Qualität oder sogar falschen Inhaltsstoffen, was eine große Gefahr mit sich bringt.
Prinzipiell sind von Muskelaufbau-Präparaten abzuraten, allen voran bei Anfängern, die noch nicht lange im Training sind und denken, dass sie mit solchen Produkten mal eben "schnell" Masse aufbauen und Fett reduzieren. Die Gesundheit spielt da meist nur eine beiläufige Rolle.
SARMs vorher nachher - was bleibt wirklich hängen?
Wie bereits beschrieben haben SARMs (je nach Wirkstoff) eine anabole, stimulierende Wirkung auf das Skelettmuskelgewebe, agieren als Rezeptormodulatoren (beispielsweise Androgenrezeptoren oder PPAR) und sind daher kein Scam oder Fake sondern echte Steroide.
Anders als bei den herkömmlichen anabolen Mitteln (egal ob Testosteron oder Prohormone) haben SARMs eher eine langzeitorientierte Wirkung, da sie eine höhere Halbwertszeit haben als Prohormone (meistens mind. 24-48 Stunden), weshalb selbst mehrere Wochen nach dem Absetzen noch Restbestände des Wirkstoffs im Körper vorhanden sind.
Wie bei allen anderen Muskelaufbaupräparaten ist es natürlich logisch, dass nach dem Absetzen der Pump und die Kraft schwächer wird und entsprechend aufgebaute Muskelmasse etwas abflacht, jedoch nicht verschwindet. Gerade in den ersten Kuren kann die Form relativ gut gehalten werden., sofern Trainings- und Ernährungsmoral eingehalten werden können.
Welche SARMs sind die besten?
Das hängt, wenn man sich tatsächlich dafür entscheidet SARMs einzunehmen, ganz davon ab, welches Ziel man hat. Die bekanntesten SARMs sind Ostarine (MK2866), Cardarine (GW 501516), Ligandrol (LGD 4033) und Ibutamoren (Mk 677). SARMs-Beginner verwenden dabei eher Ostarine als Basis, GW 501516 für die Diät und Ibutamoren und LGD 4033 für den Masseaufbau.
Nebenwirkungen von SARMs
"Alles was eine Wirkung hat, hat auch eine Nebenwirkung" - ein Sprichwort, welchem man in den allermeisten Fällen Glauben schenken sollte. Dies trifft auch auf SARMs zu. Wer behauptet, diese hätten keine Nebenwirkungen und wären 100% sicher, liegt gänzlich falsch.
Da SARMs zu den Forschungssubstanzen gehören, sind nicht einmal alle Nebenwirkungen der einzelnen Substanzen bekannt, allen voran nicht die Langzeitfolgen. Wie die kurzfristigen Nebenwirkungen aussehen, kann man wie folgt erwarten:
- Lethargie (tritt meist nach 4-6 Wochen beginnend ein)
- Leberbelastung (da oral eingenommen)
- Hormonachse eingeschränkt (kein Shutdown, jedoch eine gedrückte Hormonausschüttung durch blockierte Androgenrezeptoren)
- Erhöhter Blutdruck
- Gesteigerter bzw. gezügelter Appetit
- Gegebenenfalls Unverträglichkeiten